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"Gehe nicht mit Fremden mit" - Ratschläge für Trainer, Lehrer und Eltern

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"Gehe nicht mit Fremden mit!"

Es ist kurz. Es ist einfach.

 

Aber ist es wirklich die effektivste Lektion in Sachen Prävention für unsere Kinder?

 

Kinder verstehen oftmals die Bedeutung beziehungsweise die Person des "Fremden" nicht.

Viele glauben, dass "Fremde" gemeine, hässliche Menschen sind und bekommen dieses teilweise auch so durch die Eltern oder Medien visualisiert.

Und der nette Mann, der um Hilfe bittet, um seinen verlorenen Welpen zu finden? Oder die höfliche Frau, die netterweise Süßigkeiten anbietet? In der Vorstellung der meisten Kinder - keine Fremden.

 

Kinder müssen lernen, dass einige Fremde, wie Ladenangestellte, Polizisten oder Eltern für Kinder in bestimmten Situationen auch hilfreich seien können.

Es kann für sie schwer sein, den Unterschied zwischen Fremden, die ihnen etwas antun könnten, und Fremden, die ihnen helfen könnten, zu verstehen, da es Kindern einfach an Wissen und Erfahrung in vielen Alltagssituationen mangelt.

 

Am wichtigsten aber ist, dass die oftmals genannte "Gefahr durch Fremde" die Tatsache ignoriert, dass den meisten Kinder von jemandem geschadet wird, den sie kennen. Fremde zu meiden, hilft nicht, wenn es sich bei einem Täter um ein Familienmitglied, einen Nachbarn oder einen Bekannten der Familie handelt.

 

Wenn Sie mit Ihren Kindern über Prävention sprechen, konzentrieren Sie sich nicht darauf, sie vor bestimmten Personen zu warnen. Bringen Sie ihnen stattdessen bei, wie sie mögliche bedrohliche Situationen erkennen und besser darauf reagieren können.

 

Trainer, Pädagogen, Lehrer und auch Eltern sollten ihren Sprachgebrauch und ihre Wortwahl der Situation anpassen.

  • Sagen Sie nicht: Sprich niemals mit Fremden oder gehe niemals mit Fremden mit.
    Sagen Sie: Du solltest nicht einfach jeden ansprechen. Wenn Du Hilfe brauchst, suche einen uniformierten Polizeibeamten, einen Verkäufer mit Namensschild oder ein Elternteil mit Kindern.

    Vereinbaren Sie ein Familienpasswort für schwierige Alltagssituationen zusammen mit ihrem Kind. Ein Wort, dass nur ihre Familie und dazugehörige Personen kennen und das ein Kind in unklaren Situationen von ihm unbekannten Personen einfordern kann.

  • Sagen Sie nicht: Halte Dich von Leuten fern, die Du nicht kennst.
    Sagen Sie: Es ist wichtig, dass Du meine Erlaubnis einholst, bevor Du mit jemandem irgendwo hingehst oder Dich mit jemanden verabredest.

  • Sagen Sie nicht: Man kann sagen, dass jemand schlecht ist, wenn man ihn nur ansieht.
    Sagen Sie: Achte bitte darauf, was die Leute tun. Sag mir sofort, wenn Dich jemand bittet, ein Geheimnis zu bewahren, wenn Du Dich unwohl fühlst oder wenn jemand versucht, Dich dazu zu bringen, mit ihm zu gehen.

Verwenden Sie zusätzlich zu diesen Gesprächen zum Beispiel unsere "Rollenspiele", um Ihren Kindern zu helfen, ihre Fähigkeiten zur Vermeidung von unangenehmen und überfordernden Situationen zu üben.

Je mehr professionelles Training Kinder erfahren, desto besser sind sie darauf vorbereitet, auf einen Notfall oder eine bedrohliche Situation zu reagieren.